Bertold Brecht — Wirken in der DDR
Bertold Brecht gründete 1949 das Berliner-Ensemble und siedelte in die DDR um. In der neu geschaffenen Akademie der Künste versuchte er, seine Vorstellungen einzubringen. Mit dem Stück Der Hofmeister des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz startete der Dramatiker Anfang 1950 mit dem neu bearbeiteten Stück und feierte mit dem Berliner-Ensemble seinen größten Erfolg. In den Fünfzigerjahren war das Meininger Theater die erste Brecht-Spielstätte in der DDR.
Theater und die SED
Anfang der 50er-Jahre wurde von der DDR-Regierung eine klare Abgrenzung zwischen DDR- und West-Kunst initiiert. Bertold Brecht handelte hier vorsichtig und ließ sich kaum auf Dispute ein. Er ging lieber den Weg der kleinen Schritte und bekam Vorwürfe der Funktionäre weniger zu spüren, wie etwa der Komponist und Dirigent Paul Dessau. Dennoch geriet die Neuaufführung des Drehbuches der Oper Die Verurteilung des Lukullus, eine Oper in zwölf Szenen, ins Kreuzfeuer der Kritik.
Die erste Vorführung war eine geschlossene Veranstaltung, hier sollte wahrscheinlich durch eine gezielte Kartenvergabe ein Misserfolg herbeigeführt werden. Der Plan ging nicht auf, und die zweite Aufführung wurde regulär aufgeführt.
Durch Brechts geschicktes Agieren kam es immer wieder zum Kompromiss. 1951 erhielt Bertold Brecht den Nationalpreis der DDR, eine Auszeichnung für hervorragende schöpferische Arbeit. 1954 bekam Brecht den Internationalen Stalin-Friedenspreis. Jedoch waren Funktionäre und Brecht nicht immer einer Meinung.