Das epische Theater
Bertold Brecht gehörte zu den einflussreichsten Dramatikern und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind weltbekannt und er ist Begründer des epischen Theaters. Brecht prägte den Begriff 1926 und verbindet damit die beiden Genres Epik und Dramatik.
Nach Meinung von Bertold Brecht sollt das Theater auch dazu dienen, über Politik aufzuklären, statt nur zu unterhalten. Das Publikum soll nicht nur tatenlos zusehen, sondern anhand des epischen Theaters erkennen, dass soziale, politische und wirtschaftliche Strukturen veränderbar sind.
Die Merkmale des epischen Theaters
Im epischen Theater nach Bertold Brecht wird an den Verstand des Zuschauers appelliert. Das Publikum soll hinterfragen. Die Schauspieler wenden sich im Stück meist direkt an die Zuschauer. Sie fühlen sich wie bei anderen Theaterstücken nicht in die Rolle ein, sondern spielen distanziert. Sie sind sozusagen Aufklärer. Requisiten gibt es im epischen Theater kaum. Ziel ist die Darstellung von gesellschaftlichen Konflikten und sozialen Ungerechtigkeiten. Die Schauspieler sind im weitesten Sinne Erzähler auf der Bühne.
Die Moritat von Mackie Messer
Brechts Dreigroschenoper gehört zu den größten Erfolgen in der Theatergeschichte überhaupt. Das Stück sorgte immer wieder für Neuinszenierungen. Die Handlung dreht sich um den Konkurrenz- und Existenzkampf zweier Geschäftsleute. Der Komponist Kurt Weill kreierte die Musik, eine Mischung aus Jazz, Blues und Vergnügungsmusik. Die Moritat von Mackie Messer wurde ein Welthit.